Warum sollte man Steuervorauszahlungen leisten?
Was Unternehmer und Selbstständige über die Teilzahlungen ans Finanzamt wissen sollten.
Für viele Unternehmer und Selbstständige sind sie zunächst lästig: die quartalsweisen Steuervorauszahlungen. Doch auch wenn sie oft als zusätzliche Belastung empfunden werden, erfüllen sie eine wichtige Funktion – und können am Ende sogar vor größeren finanziellen Überraschungen schützen. In diesem Beitrag erklären wir, warum Einkommensteuer-, Körperschaftsteuer- und Gewerbesteuer-Vorauszahlungen sinnvoll sind, wie sie berechnet werden und worauf Sie achten sollten.
Was sind Steuervorauszahlungen?
Steuervorauszahlungen sind Abschlagszahlungen auf die zu erwartende Steuerlast für ein laufendes Kalenderjahr. Sie betreffen typischerweise:
Einkommensteuer
Körperschaftsteuer
Gewerbesteuer
Das Finanzamt legt diese Zahlungen auf Basis des letzten Steuerbescheids fest und fordert sie in der Regel vierteljährlich zum 15. März, 15. Juni, 15. September und 15. Dezember an.
Warum sollte man Vorauszahlungen leisten?
1. Vermeidung hoher Nachzahlungen
Vorauszahlungen helfen, die Steuerlast gleichmäßig über das Jahr zu verteilen. Ohne sie droht am Jahresende eine hohe Steuernachzahlung, die oft zu Liquiditätsproblemen führen kann – besonders bei kleinen und mittleren Unternehmen.
2. Besser planbare Finanzen
Regelmäßige Teilzahlungen machen die finanzielle Planung einfacher und sicherer. Sie wissen im Voraus, wann welche Beträge fällig werden, und können diese in Ihre Liquiditätsplanung einbauen.
3. Zinsvorteil und keine Säumniszuschläge
Wenn am Jahresende eine hohe Nachzahlung entsteht, kann das Finanzamt Nachzahlungszinsen verlangen (aktuell 0,15 Prozent pro Monat, also 1,8 Prozent pro Jahr). Vorauszahlungen vermeiden diese Zinsbelastung.
4. Keine unangenehmen Überraschungen
Wer regelmäßig zahlt, erlebt keine plötzliche Steuerforderung, die das Geschäftsjahr finanziell belasten kann. Vorauszahlungen schaffen Planungssicherheit.
Wie werden Vorauszahlungen berechnet?
Das Finanzamt ermittelt die Vorauszahlungen aus dem letzten Steuerbescheid. Wichtig ist:
Hat sich der Gewinn stark verändert – zum Beispiel durch Umsatzwachstum oder -rückgang – sollte man selbst aktiv werden und eine Anpassung der Steuervorauszahlungen beantragen.
Auch Verluste oder geringere Einnahmen können zu einer Herabsetzung der Vorauszahlungen führen.
Unser Tipp: Wenn Sie wissen, dass Ihr Gewinn im laufenden Jahr deutlich höher oder niedriger ausfällt als im Vorjahr, sprechen Sie frühzeitig mit Ihrer Steuerberatungskanzlei.
Was passiert, wenn man Vorauszahlungen nicht leistet?
Werden die Vorauszahlungen nicht pünktlich gezahlt, drohen:
Säumniszuschläge in Höhe von 1 Prozent pro angefangenem Monat
Vollstreckungsmaßnahmen bei längerer Nichtzahlung
Negative Auswirkungen auf die Bonität, zum Beispiel bei Kreditverhandlungen oder Förderanträgen
Fazit: Vorauszahlen schützt vor Nachzahlen
Steuervorauszahlungen sind kein unnötiger Mehraufwand, sondern ein wichtiges Instrument zur finanziellen Steuerung. Sie schützen Unternehmer vor unerwarteten Steuernachzahlungen, bieten Planungssicherheit und helfen, unnötige Zinsen oder Säumnisfolgen zu vermeiden. Wer rechtzeitig handelt, hat klare Vorteile.
Lassen Sie Ihre Vorauszahlungen regelmäßig prüfen
Als erfahrene Steuerkanzlei unterstützen wir Sie dabei, Ihre Vorauszahlungen an Ihre tatsächliche wirtschaftliche Situation anzupassen:
Prüfung Ihrer aktuellen Steuervorauszahlungen
Antrag auf Herab- oder Heraufsetzung beim Finanzamt
Unterstützung bei der vorausschauenden Liquiditätsplanung
Sprechen Sie uns an – wir beraten Sie gerne individuell und persönlich.